DE 001
Das war nun eine lange schöpferische Pause. Dafür startet der neue Versuch auf Deutsch.
Das Thema ist
zunächst noch sehr vage. Hoffentlich wird es mit der Zeit spezifischer. Wie auch bei meinem spanischen Blog, ist das hier recht eigentlich eine Spielwiese, auf der ich meine unausgegorenen Ideen ausprobiere; wenn ich Glück habe, sagt
jemand was dazu und hilft mir so weiter.
Das
Überthema ist also
VON GRUNDGESETZE ZUM TRACTATUS
und ich
versuche dabei an Hans Slugas allgemeine Feststellung anzuknüpfen, dass wir mit
Tarskis semantischem Konzept der Wahrheit an technischem Geschick in der
Handhabung symbolischer Sprachen gewonnen haben, aber gegenüber Frege, Russell
und Wittgenstein an philosophischer Tiefe beim Nachdenken über das Problem der
Wahrheit verloren haben. Was ich andeuten will, ist, dass wir vielfach zu
leichtfertig von einem Erklärungsmodell ausgehen, das an unseren praktischen
und konventionellen Bedürfnissen orientiert ist. Die Motivation der
analytischen Philosophie, die eigene Vorgeschichte als die Genesis des
gegenwärtig als wahr und richtig anerkannten Weltbildes und der eigenen Methodologie zu lesen, ist zu beschränkt.
Ein etwas
konkreteres und näher liegendes Problem ist, dass Wittgenstein sich in seiner
Kritik an Elementen von Freges Lehre sich ja ganz einfach über die Gründe
hinweggesetzt zu haben scheint, die Frege für seine Behandlung dieser Fragen
hatte; der Zusammenbruch ihres Dialogs über den Tractatus mag ja auch damit zusammenhängen.
Ich möchte hier
versuchen einen Beitrag zur These zu leisten, dass Wittgenstein mindestens so
nahe an Frege war wie an Russell, und dass es trotz aller Unterschiede und
aller Kritik mehr Gemeinsames gab – vor allem im Vergleich mit der
philosophischen Entwicklung außerhalb des magischen Dreiecks
Frege-Russell-Wittgenstein. Aber es wird nicht ganz einfach sein das aufrecht
zu erhalten angesichts des an den Tag gelegten Unverständnisses Freges (wie
sollte er Wittgenstein in Richtung 6.54 folgen können?) und den Zweifeln, die
man daran hegen könnte, wie weit Wittgenstein Freges Motive für seine Lösungen
zutiefst in Rechnung gestellt hat.
Noch
konkreter möchte ich mit der folgenden Frage beginnen: Wenn ich Frege richtig
verstehe, dann ist für ihn die Einheit des Sinnes der Satz. Der Sinn von
Satzteilen, die selber kein Satz sind, entsteht durch die (willkürliche,
konventionelle) Zerlegung des Satzes. So entsteht auch Freges Auffassung des
Wahren als eines Gegenstandes. Im Tractatus
selber zeigt ja Wittgenstein mit keiner Miene, dass er Freges Motive
verstanden hat, sondern geht einfach von Russells Theorie der Beschreibungen
aus. Aber 2.0122 könnte man als ein Eingehen auf Freges Motive deuten, unter
einem Gesichtspunkt, der ansonsten Russells logischem Atomismus anzugehören
scheint. Aber dieses Thema droht immer noch auszuufern...
Ich habe
keine Ahnung wie regelmäßig ich an diesem Blog schreiben werde. Hegen Sie bitte
keine zu hohen Erwartungen.
# Ende des
ersten Beitrags auf Deutsch #
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